Es scheint so, als seien der Objektivierbarkeit in der Sicherheitsarbeit grundsätzlich Grenzen gesetzt. Dies beginnt bereits bei der Ausgestaltung des Begriffs „Sicherheit“: Wie und wie weit ist Sicherheit zu verstehen? Auch klare Bewertungsmaßstäbe nach denen Sicherheit sowie Unsicherheit eingeschätzt werden können sowie belastbare Datengrundlagen fehlen vielerorts. In der Realität erweist es sich als sehr schwierig Unsicherheit objektiv und aussagkräftig zu erfassen. Wie es um die Sicherheitslage vor Ort bestellt ist bleibt also vager als es vielmals den Anschein macht. Zudem fällt die Bewertung der gleichen Daten zur Sicherheitslage je nach lokaler Kultur und Empfindlichkeit unterschiedlich aus. Dementsprechend werden lokal auch unterschiedliche Maßnahmen als Reaktion auf eine veränderte Sicherheitslage als angemessen betrachtet. Diese Maßnahmen folgen allerdings vielmals einem Impuls zum Einsatz bestimmter populärer Instrumente oder schreiben bisherige scheinbar „bewährte“ Handlungslinien fort, ohne sich mit den tatsächlichen Wirkungen auseinanderzusetzen.
Welche Informationsgrundlagen benötigen Sicherheitsbewertungen und -handlungen? Wie kann in einem so komplexen Wirkungsgefüge mit Diskrepanzen zwischen Statistik und Wahrnehmung umgegangen werden? Wie lokal kann Sicherheitskultur sein? Mit Beiträgen von…
„Der genius loci in Sicherheitskulturen und -praktiken“
Dr. Susanne Schön, inter 3 Institut für Ressourcenmanagement Berlin
„Sicherheit als symbolisches Gut“
PD Dr. Reinhard Kreissl, Universität Wien, Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie
„Mit Sicherheit zu mehr Sicherheit: Wie sicher haben Präventionsmaßnahmen die gewünschte Wirkung?“
Frederick Groeger-Roth, Landespräventionsrat Niedersachsen
„Zum Einfluss der Wahrnehmung von Ordnungsstörungen auf das Sicherheitsempfinden“
Prof. Dr. Kurt Mühler, Universität Leipzig, Institut für Soziologie
Moderation: Jan Abt, ISR TU Berlin